„Sie beenden den gestressten Alltag positiv“

Ohne Ehrenamtliche würde in den Vereinen nichts vorangehen. Doch dafür sollten sie auch Anerkennung und dadurch das Gefühl bekommen, dass ihre Arbeit geschätzt wird. „Das gilt für den Jugendfußballtrainer genauso wie für den Würstlesbrater“, sagte Ralf Bantel bei der Ehrenamtsveranstaltung des Fußballbezirks Hohenlohe. Der Bezirksvorsitzende musste am Samstagabend im Vereinsheim der TSG Kirchberg nur in die große Runde der 80 Personen schauen, um Ehrenamtliche aus mehr als einem halben Dutzend Vereinen zu erkennen. „Sie raffen sich nach der Arbeit auf, wo sich andere auf dem Sofa erholen. Man könnte es auch so formulieren: Sie beenden den gestressten Alltag positiv.“ Auch an die Partner der Ausgezeichneten dachte Bantel: „Die Menschen in ihrer Nähe sollen sehen, was sie geleistet haben. Deshalb wurden sie mit eingeladen.“

Thomas Halder aus dem WFV-Vorstand, bekannt als mehrjähriger Referent von Gerhard Mayer-Vorfelder, wollte zu den Erlebnissen mit dem ehemaligen Landesminister und VfB-Präsidenten nur so viel sagen: „Wir waren viel unterwegs, und oft ist es spät in der Nacht geworden, bis wir wieder daheim waren. Einmal war es morgens um 10 Uhr, da hat sich meine Frau gewundert, denn unsere Kinder waren längst in der Schule.“ Da der WFV gut dastehen, könne auch weiterhin auf einen Spielklassenbeitrag von den Vereinen in den Jugendklassen verzichtet werden.

5000 Euro werden aufgeteilt

Für den Vereinsehrenamtspreis stehen 80 000 Euro zur Verfügung, 5000 Euro werden an jeden Bezirk ausgeschüttet. Platz 3 ging in Hohenlohe an den Tura Untermünkheim für sein Projekt, das Ehrenamt attraktiver werden zu lassen. Dazu zählten unter anderem ein Treffpunkt, die Nachwuchsgewinnung und die Übergabe von Verantwortung. 500 Euro als Gutschein und sechs Bälle waren die Belohnung dafür. Platz 2 ging an den TV Niederstetten.

Der Gewinnerverein TSG Kirchberg war gleichzeitig der Ausrichter des Abends. Die Prämie erhöhte sich auf 1000 Euro plus Waren im Wert von 2500 Euro. Beispielhaft für die TSG sind niedrige Beiträge, es gibt Mannschaften in allen Altersklassen, und diese müssen nicht als Spielgemeinschaft auflaufen. Auch die Integration von Flüchtlingen ist im Verein verankert. Der TSG-Vorsitzende Jürgen Grasmüller hatte nach seinen Dankesworten noch einen Wunsch an die Führungsmannschaft des WFV: „Bitte lasst uns Vereine nicht noch mehr unnötige Arbeiten erledigen.“ Die Dokumentationsaufgaben haben in den vergangenen Jahren zugenommen, das bestätigten viele Vereinsmitglieder durch ihren Beifall.

Im Nachwuchsbereich gab es nur zwei Einreichungen in der Kategorie „Junge Helden“. Bantel ermunterte die Vereine, in Zukunft mehr Ehrenamtliche vorzuschlagen: „Wir rufen sonst Mittel nicht ab, die uns zur Verfügung stehen. Das gilt auch für die weiteren DFB-Auszeichnungen.“ Die Gewinner erhalten unter anderem eine Uhr. Bei den „Jungen Helden“ lag Thomas Metzler (19) knapp vor seinem Vereinskameraden aus Blaufelden, Philipp Bartula.

Von neun DFB-Ehrungen gingen zwei nach Ingersheim: an Marina Hecker, die unter anderem seit 20 Jahren im Jugendbereich tätig ist, sowie an Rolf Barthelmess (Jugendtrainer, Betreuer, et cetera). Britta Beck aus Gammesfeld wurde für ihren unermüdlichen Einsatz genauso geehrt wie Eduard Rückl, der seit 1973 in Dünsbach ehrenamtlich tätig ist und seit 1985 die Außenanlagen am Vereinsheim betreut. Dieter Blumenstock, seit 2000 Vorsitzender bei der Spvgg Gröningen-Satteldorf, sagte nach seiner Ehrung: „Ich kann nicht anders, als im Fußball unterwegs zu sein.“

WFV-Mann Halder hatte zum Abschied noch eine schöne Anekdote parat: „Dass die Integration von Flüchtlingen funktioniert, habe ich bereits bei der Fahrt hierher erlebt. Mein Navi schickte mich auf die andere Seite der Jagst, doch dort war kein Sportplatz. Also fragte ich einen jungen Mann, offensichtlich einen Flüchtling. Der wusste sofort, wo der Fußballplatz ist.“

AUSZEICHNUNGEN FÜR „ALTGEDIENTE UND JUNGE HELDEN“

Tweet